Kürzlich trafen sich Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der Sozialdemokratischen Partei und Bürgermeister Kühn um über dringende, anstehende Probleme und Fragen der Talgemeinden zu sprechen.
„Die Gemeinden des Tegernseers Tal müssen sich noch mehr als bisher als Einheit
betrachten, denn die Probleme sind in allen Talgemeinden nahezu die Gleichen“. So
Bernd Kuntze-Fechner aus Bad Wiessee, der Koordinator der Runde.
Als Schwerpunkte haben die Sozialdemokraten u.a. die zunehmende
Verstädterung sowie die Preisentwicklung im Tal beklagt. Damit einher geht der
Verlust der Identität der Menschen und der Besonderheit unseres wunderschönen
Tals.
Diesen Prozess gilt es aufzuhalten! Angesichts der geltenden Bauvorschriften, im
bayerischen Baurecht ebenso wie im Bundesbaugesetz sind den Gemeinden oft die
„Hände gebunden“. Dazu kommt eine zu große Freizügigkeit der
Genehmigungsbehörde Landratsamt, die Zweifelsfragen eher zum Vorteil des
Bauwerbers und damit zum Nachteil der Ortsgestaltung in den Gemeinden
entscheidet.
Der Entwicklungsdruck wird beschleunigt durch die enormen Preissteigerungen für
Grund und Boden. Dies lässt für die Mehrheit der hier Lebenden und Arbeitenden
kaum noch Spielraum für eigenes Eigentum. Die Knappheit an bezahlbaren
Mietwohnungen ist der Beleg dafür. Demgegenüber stehen teure, leerstehende
Eigentumswohnungen.
Das Tal ist zum Spielball von Investoren geworden, die sich nicht um den
Zusammenhalt der Gemeinschaft bemühen, sondern nur den Gewinn aus
Immobiliengeschäften anstreben.
Die Gemeinden müssen sich zusammenschließen um gemeinsam zu retten was
noch zu retten ist! Sich gegeneinander ausspielen lassen darf nicht zum Modell
werden.
Unsere Natur und die wunderschöne Umwelt müssen bewahrt werden,
Außenbereiche müssen geschont werden, der Ausverkauf von Almen und die
Kommerzialisierung des Natursports müssen Grenzen haben.
Das Tal verliert sonst sein „Gesicht“ und die Menschen, deren Heimat das Tal ist,
ihre Kultur und das Brauchtum werden zu „touristischen Events“ und wir alle zu
Statisten in unserer eigenen Heimat.
Fremdenverkehr ist richtig und eine wirtschaftliche Säule unserer Gemeinden aber
„halli galli“ und Massentourismus zerstören die Grundlage dessen weshalb die
Menschen gerne hierherkommen.
Mit einer konzertierten abgestimmten Politik wollen wir über Gemeindegrenzen
hinaus den Prozess beeinflussen.
„Wir wissen, dass es Parteiübergreifend möglich ist zusammen mit der Bürgerschaft
für den Erhalte unseres Tales einzutreten“, so Martin Walch aus Kreuth.
„Dazu werden die Sozialdemokraten in den Gemeinderäten einen offenen Diskurs
mit der Bürgerschaft beginnen, um Anregungen und Lösungsvorschläge aber auch
kritische Argumente zu besprechen“, so Hans Schmidt aus Gmund.