Quo vadis Tegernseer Tal?

SPD Bad Wiessee

13. Juli 2021

Kürzlich trafen sich Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der Sozialdemokratischen Partei und Bürgermeister Kühn um über dringende, anstehende Probleme und Fragen der Talgemeinden zu sprechen.

„Die Gemeinden des Tegernseers Tal müssen sich noch mehr als bisher als Einheit betrachten, denn die Probleme sind in allen Talgemeinden nahezu die Gleichen“. So Bernd Kuntze-Fechner aus Bad Wiessee, der Koordinator der Runde.
Als Schwerpunkte haben die Sozialdemokraten u.a. die zunehmende Verstädterung sowie die Preisentwicklung im Tal beklagt. Damit einher geht der Verlust der Identität der Menschen und der Besonderheit unseres wunderschönen Tals.
Diesen Prozess gilt es aufzuhalten! Angesichts der geltenden Bauvorschriften, im bayerischen Baurecht ebenso wie im Bundesbaugesetz sind den Gemeinden oft die „Hände gebunden“. Dazu kommt eine zu große Freizügigkeit der Genehmigungsbehörde Landratsamt, die Zweifelsfragen eher zum Vorteil des Bauwerbers und damit zum Nachteil der Ortsgestaltung in den Gemeinden entscheidet.
Der Entwicklungsdruck wird beschleunigt durch die enormen Preissteigerungen für Grund und Boden. Dies lässt für die Mehrheit der hier Lebenden und Arbeitenden kaum noch Spielraum für eigenes Eigentum. Die Knappheit an bezahlbaren Mietwohnungen ist der Beleg dafür. Demgegenüber stehen teure, leerstehende Eigentumswohnungen.
Das Tal ist zum Spielball von Investoren geworden, die sich nicht um den Zusammenhalt der Gemeinschaft bemühen, sondern nur den Gewinn aus Immobiliengeschäften anstreben.
Die Gemeinden müssen sich zusammenschließen um gemeinsam zu retten was noch zu retten ist! Sich gegeneinander ausspielen lassen darf nicht zum Modell werden.
Unsere Natur und die wunderschöne Umwelt müssen bewahrt werden, Außenbereiche müssen geschont werden, der Ausverkauf von Almen und die Kommerzialisierung des Natursports müssen Grenzen haben.
Das Tal verliert sonst sein „Gesicht“ und die Menschen, deren Heimat das Tal ist, ihre Kultur und das Brauchtum werden zu „touristischen Events“ und wir alle zu Statisten in unserer eigenen Heimat.
Fremdenverkehr ist richtig und eine wirtschaftliche Säule unserer Gemeinden aber „halli galli“ und Massentourismus zerstören die Grundlage dessen weshalb die Menschen gerne hierherkommen.
Mit einer konzertierten abgestimmten Politik wollen wir über Gemeindegrenzen hinaus den Prozess beeinflussen.
„Wir wissen, dass es Parteiübergreifend möglich ist zusammen mit der Bürgerschaft für den Erhalte unseres Tales einzutreten“, so Martin Walch aus Kreuth. „Dazu werden die Sozialdemokraten in den Gemeinderäten einen offenen Diskurs mit der Bürgerschaft beginnen, um Anregungen und Lösungsvorschläge aber auch kritische Argumente zu besprechen“, so Hans Schmidt aus Gmund.

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